29.11.2016

Vanillepreise explodieren

(Bonn, 29. November 2016) Der Marktpreis für Vanille ist rasant in die Höhe geschnellt. Nach einem Anstieg um das Vierfache für die Ernte aus dem Jahr 2015 hat sich der Preis für die neue Ernte nun noch einmal verdreifacht.

Vanille findet vielfältigen Einsatz in Lebensmitteln, unter anderem in Vanillezucker, Pudding und anderen Desserts sowie Backwaren, aber auch unzähligen weiteren Produkten.

Im Jahr 2015 lag die Vanilleernte mit etwa 1800 Tonnen weit unter den sonst üblichen Erträgen. Dies hatte einen Preisanstieg um das Vierfache zur Folge. Im Jahr 2016 wurden weltweit zwar ca. 2.400 Tonnen Vanille geerntet, die dem Markt Anfang 2017 zur Verfügung stehen werden. Die Preise haben sich jedoch nochmals etwa verdreifacht, was auf die weltweit steigende Nachfrage zurückzuführen ist.

Die Hersteller von Backmischungen, Pudding und Desserts beobachten die Entwicklung mit Sorge: Der enorm hohe Preislevel hat eine sehr frühe Ernte der Vanille zur Folge, weil die Farmer einen Diebstahl der Schoten befürchten. Eine zu frühe Ernte bedeutet jedoch deutlich niedrigere Vanillingehalte, so dass für weiterverarbeitete Vanilleprodukte wie natürliches Vanillearoma oder Vanilleextrakt mehr Vanilleschoten eingesetzt werden müssen als in den vergangenen Jahren. Dies schränkt das ohnehin knappe Angebot weiter ein. Die Erträge an Bio-Vanille haben sich bereits so stark verringert, dass nicht feststeht, ob eine Versorgung der Kunden wie in den vergangenen Jahren möglich sein wird.

Die Marktteilnehmer rechnen nicht mit einem Preisrückgang, da bereits zu viel Vanille auf hohem Preisniveau zur Sicherung der Versorgung gehandelt und verkauft worden ist. Aus heutiger Sicht sind für das kommende Jahr 2017 Verdopplungen oder auch Verdreifachungen der Preise zu erwarten. Ob und inwieweit sich dies auf Endverbraucherprodukte wie Vanillezucker oder Vanilleschoten im Glasröhrchen auswirken wird, kann derzeit nicht gesagt werden.

Pressekontakt:
Laura Winter-Gierlich
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